Meine Geschichte in Bezug auf Unterricht und auf die PDL-Methode:
Vor langer Zeit kam ich von Rom nach Deutschland und arbeitete einige Jahre als Banksachbearbeiterin, Fremdsprachensekretärin, Dolmetscherin, Übersetzerin.
1980 begann ich, Italienisch für die Volkshochschule zu unterrichten, und entdeckte dabei meine Lust und Begabung. So ist das Unterrichten meine zentrale Tätigkeit geworden und ich habe im Laufe der Jahre unzähligen Menschen meine Sprache näher gebracht.
Ich verspürte dabei immer den Drang, mich weiter zu entwickeln und die neuesten Erkenntnisse der Pädagogik zu erfahren. Daher besuchte ich (und besuche immer noch) zahlreiche Ausbildungen, Fortbildungsseminare, Selbsterfahrungsseminare usw.
Die PDL-Methode lernte ich 1983 im Rahmen einer Lehrerfortbildung kennen. Das Seminar war betitelt mit “Französisch lernen mit der PDL-Methode”, geleitet von Marie Dufeu und Daniel Feldhendler. Meine Kollegen und ich waren tief beeindruckt, es war eine Offenbarung! Was ich da erlebte, sprengte alle meine Vorstellungen und Kenntnisse über Sprachenunterricht. Damals war diese unkonventionelle Methode kaum bekannt, man konnte sie nur in einem Französischkurs bei Bernard und Marie Dufeu (die Erfinder der Methode) erleben. Ich war aber so begeistert - und nicht nur ich - da haben wir den starken Wunsch geäußert, die Methode zu lernen, um selbst damit zu unterrichten.
Ein paar Jahre später, 1985, wurde tatsächlich eine Ausbildung in der PDL-Methode von Bernard und Marie Dufeu angeboten. Ich war natürlich gleich dabei. Seitdem ist diese Art zu unterrichten für mich eine Leidenschaft geworden. Ich weiß nicht, wie viele PDL-Kurse ich seitdem schon gegeben habe, und es war und es ist immer noch jedes Mal ein erfüllendes Erlebnis, jedes Mal anders, weil wir Menschen so vielseitig sind. Das gemeinsame Erleben der Sprache im Unterricht verbindet sich nicht nur mit dem Lernen der Teilnehmer/innen, sondern auch ich lerne jedes Mal etwas Neues hinzu. Es ist für mich eine Freude zu sehen, wie die italienische Sprache den Menschen allmählich und ohne Stress näher kommt und vertrauter wird, wie die Menschen die Sprache regelrecht erobern. Und was ich über die Jahre durchgehend erlebt habe: diese Art zu lernen und zu lehren macht großen Spaß. Wir lachen viel miteinander. Das ist ein wichtiger Faktor für die Effektivität der Methode, denn mit Spaß lernt man sicherlich viel leichter und besser.
Ich selbst war in der Schule der Meinung, ich wäre für Sprachen unbegabt, Fremdsprachen waren nicht meine Stärke. Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass ich wohl Sprachen sehr schnell lernen kann, seitdem ich entdeckt habe, dass man Sprachen auch ganz anders als in der Schule begegnen kann.
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